Die Schau zum zehnjährigen Jubiläum des Museums im Jahr 2016 war Johann Hauser gewidmet. Er wurde schon sehr früh zum Star unter den Gugginger Künstler*innen. Bereits 1979 hatte er seine erste Museums-Einzelausstellung. Aufgrund seines prägnanten Strichs wurde Hauser von anderen Künstlerkolleg*innen – von Jean Dubuffet bis Arnulf Rainer – hochgeschätzt und anerkannt. Peter Pongratz bezeichnete ihn als seinen Lehrer, der ihm gezeigt habe, was Kunst sei. Hauser arbeitete ganz im Sinne der Art Brut, wie Dubuffet sie in den Vierzigerjahren definiert hatte: ursprünglich, unbeeinflusst, direkt und unbeschönigt. Ihm gelang in kurzer Zeit das, worauf andere Künstler*innen oft ein Leben lang warten: Er fand eine eigene Formensprache, die ihm in der Kunstgeschichte und in vielen privaten und öffentlichen Sammlungen einen Platz gesichert hat. Hausers farbenprächtige Frauenbildnisse und intensiv-farbigen Darstellungen beeindrucken bis heute. Er verstand es, die Farbstifte so intensiv zu verwenden, dass seine Werke wie Malerei in vielen Schichten aussehen.
Für diese Schau wurden über 200 Werke zusammengetragen, die Hausers gesamtes Œuvre vorstellten und aus vielen öffentlichen und privaten Sammlungen kamen.

Die Werke der Ausstellung wurden in dem dazu publizierten repräsentativen Buch durch vieles ergänzt; so ergab sich ein umfassendes Bild des ersten bekannten Gugginger Künstlers.

Kurator: Johann Feilacher