art brut: japan - schweiz.!
10.09. – 22.05.2015Mit dieser Ausstellung blickte das museum gugging blickte Richtung Japan und in die Schweiz. Mit dieser umfassenden, auf Kontrasten aufgebauten Schau starteten wir in die Herbstsaison 2015 und zeigten spannende neue Positionen, aber auch renommierte Künstler*innen aus der Art Brut beider Länder.
Welche Unterschiede, welche Gemeinsamkeiten gibt es in der Welt der Art Brut? Götter, Dämonen, Mangas fanden sich in den japanischen Arbeiten, aber auch vertraute Themen wie die penible Entwicklung (innerer) Landkarten oder ein Universum aus Puppen tauchten auf: Shinichi Sawada, der bei seiner Teilnahme an der Biennale von Venedig 2013 großes Aufsehen erregt hatte, präsentierte seine stachelbewehrten Keramiken; er gehört mit Yuichi Saito, dessen feinstrichige Zeichnungen auch international breite Anerkennung finden, zu den Stars der japanischen Art Brut. Zu sehen waren aber auch weniger bekannte Künstler*innen wie Masao Obata, der durch die Einfachheit seiner auf Wellpappe gezeichneten Werke fasziniert oder Norimitsu Kokubo, der mit seinen „Landkarten-Luftaufnahme“-Bildern eine Welt erobert, die uns an den Gugginger Künstler Leonhard Fink denken lässt. Auf Schweizer Seite waren die große Aloïse Corbaz mit ihren farbenprächtigen Liebespaaren vertreten, ebenso eine von Hans Schärers unheimlichen Madonnen sowie Zeichnungen von Alfred Leuzinger.
Kuratorin war Monika Jagfeld, die die Schau für das Museum im Lagerhaus in St. Gallen, Schweiz, zusammenstellte, aus der Johann Feilacher eine Auswahl für Gugging treffen konnte.