Karl Vondal

6.4.1953 – 10.5.2024

Vondals künstlerisches Schaffen besteht größtenteils aus collageartigen Werken mit Bleistift, Farbstiften und Acrylfarben, die überwiegend in Pastelltönen gestaltet sind. Des Weiteren finden sich darunter Assemblagen mit kleinen Steinen und Streichhölzern, die er auch für seine wenigen Objekte als Material verwendet. Das vorherrschende Thema seiner Kunst ist die Darstellung von Erotik, die sich auf die eine oder andere Art und Weise in fast jedem seiner Werke finden lässt. Unter dem Einfluss der prägenden Bilderfahrung durch den Erotikfilm Die Nichten der Frau Oberst von 1968 wird der Frau in Karl Vondals Werk eine intensive erotische Ausstrahlung zugeschrieben. Die als „Sexbompe“ (so Vondals Schreibweise) auftretende Frau ist eingebettet in bestimmte Sujets, wie die Schlafzimmer-, Insel-, Pferde- und Musiksujets, die Vondal immer wieder aufgreift und inszeniert. Bei einem großen Teil seiner Arbeiten handelt es sich um eine Mischform von Bild und Text. Er integriert das Textmaterial dabei in ein ursprüngliches Bildmedium. Meist wird der Blick auf eine bildliche Hauptszene gelenkt; ringsum finden sich verschiedene szenische Darstellungen und Texte, die in ein Meer aus unterschiedlichen Symbolen wie Blumen und Herzen integriert sind. Dabei bringt der Künstler seine eigene Person in das Werk mit ein und zitiert biografische Elemente, die ergänzt und erweitert werden. Karl Vondal wird zum Liebhaber, Gatten, Ingenieur, zum Prinzen und noch zu vielen anderen Gestalten. Er steht in einer Liebesbeziehung mit dem Stereotyp seiner „Sexbompe“, die sich beim Lesen als jungfräulich, jung und schwanger entpuppt. Karl Vondal ist eine Art Regisseur, der in erster Linie schöne Frauen und erotische Inhalte festhält. Blickt man hinter die Kulissen, wo vor allem die Textebene der Bilder einiges beleuchtet, zeigt sich eine zweite Seite des künstlerischen Werkes. Diese transportiert Träume und Wünsche, thematisiert die Nähe zu anderen Menschen und Beziehungen zu ihnen und verweist auf die Lust am Fernen in Form der Sehnsucht nach fremden Orten.

Karl Vondal wurde am 6. April 1953 in Obersiebenbrunn im Bezirk Gänserndorf in Niederösterreich geboren. Er war das jüngste Kind einer Großfamilie, die aus sechs Schwestern und zwei Brüdern bestand. Nach dem Ende der allgemeinen Schulpflicht folgte eine dreijährige Maurerlehre. Vondal brach die Ausbildung zum Handwerker ab und war zwischen seinem 19. und 20. Lebensjahr als Hilfsarbeiter am Bau sowie im Kohlenhandel tätig. In diesem Zeitraum erkrankte er psychisch und kam mit 19 Jahren zum ersten Mal in die „Heil- und Pflegeanstalt Gugging“. In den 1980er-Jahren wurde in „Gugging“ sein künstlerisches Talent entdeckt. Von den 1980er-Jahren bis zum Einzug in das „Haus der Künstler“ im Jahr 2002 schuf sich Vondal die Basis für seine künstlerische Profession. Der Künstler arbeitete von 2002 bis zu seinem Tod am 10.5.2024 unablässig sowohl im „Haus der Künstler“ als auch im atelier gugging.

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