Rudolf Horacek

12.1.1915 – 2.8.1986

Als Horacek in den Siebzigerjahren mehrmals aufgefordert wurde, einen Menschen zu zeichnen, blieb es meistens bei der Darstellung eines Kopfes. Nur sehr selten zeichnete er einen ganzen Körper. Doch die Köpfe hatten es ihm angetan. Er begann diese mit einem eiförmigen Kreis, den er langsam mit Strichen, Zahlen, Buchstaben oder kurzen Sätzen (meist „Horacek in Mannswörth“) auffüllte. Durch die Linien in der Zeichnung entstanden Felder, die der Künstler dann schraffierte, wodurch er oft alles zudeckte, was er vorher geschrieben hatte. Je länger er an einem Blatt arbeitete, umso weniger blieb unter den Bleistiftschichten sichtbar. Wenn Horacek ausnahmsweise mit einem Pinsel Farben auftrug, verschwand alles Darunterliegende endgültig. Dies ist bei seinem größten Werk, dem ausgestellten Gemälde Rudolf Horacek in Mannswörth, das auf einer grundierten Holzplatte ausgeführt wurde, am besten ersichtlich. 

Der Künstler wollte keine eigenen Farbstifte auf seinem Tisch haben, sondern nur Bleistifte, oft verschiedener Härte. Wenn er einen Farbstift verwenden wollte, stand er auf und holte diesen von einem anderen Tisch, an dem ein Kollege zeichnete. Auffallend war sein Lächeln, das er nach solchen Aktionen aufsetzte: als ob er etwas Spitzbübisches getan hätte. Es entstanden auch mehrere Radierungen und einige wenige „Landschaftszeichnungen“. Rudolf Horacek schuf nur ein kleines Oeuvre von wenigen hundert Blättern, aber es ist ein äußerst interessantes, das sich von allen anderen in der Geschichte der Art Brut deutlich abhebt und hohen künstlerischen Wert hat. So wurde das großformatige Werk Rudolf Horacek in Mannswörth 2006 zum Logo des museums gugging, da es für diesen Künstler sehr charakteristisch ist und auch die Eigenständigkeit dieses Hauses symbolisieren soll.

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